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Wir wollen einen Schüleraustausch!!

Chefredakteurin Eva Rodermund über einen wunderbaren Tag an einer Schule in Madrid. Ihr Wunsch: Ein echter Schüleraustausch.

Vergangenen November waren wir mit unserer Schülerzeitungsredaktion in Spanien, im wundervollen Madrid. Dass die Ausflüge mit der Schülerzeitung sowieso immer die Besten sind, brauche ich wohl kaum noch extra zu erwähnen. Trotzdem übertreffen sie sich immer wieder. Herr Goerke hatte schon einige Monate zuvor über eTwinning eine riesige Überraschung für uns organisiert: Wir sollten spanische Schüler treffen! Einen Tag lang durften wir in der Schule Collegio del Remedio mitarbeiten und lernen. Klar verstanden wir in der Spanischstunde erst einmal gar nichts – es kam uns alles „spanisch“ vor – doch es war total faszinierend zu sehen wie der Unterricht dort ablief, nämlich ein bisschen anders als bei uns hier in Deutschland.

Die Sitzordnung war komisch, zwischen jedem Tisch war eine Abtrennung. Dazu wurden in die Tische eine Art Recorder eingebaut. Du konntest dir die Kopfhörer aufsetzten und verstandst alles deutlicher, also war es auch kein Problem, in der letzten Reihe zu sitzen, wo man normalerweise nicht ganz so gut hören konnte. Die Schule in Madrid war wie die ERS sehr gut technisch ausgetattet. So hatte jedes Zimmer ein Whiteboard und es wurde auch sehr viel damit gearbeitet. Der Lehrer zeigte uns viele Karten und Arbeitsaufträge darauf und ganz am Rande, es war viel verständlicher als auf einer herkömmlichen Karte. Doch genug zur Klasse in der wir den ganzen Tag untergekommen sind. Die Pause verlief kaum anders als auf unserer Schule, die Jungs spielen auf dem Hartplatz Fußball – wo übrigens auch unsere Jungs der Schülerzeitung an diesem Tag mitgespielt haben – die Mädels sitzen brav auf den Bänken drumherum, quatschen und und schauen den anderen beim Spielen zu.

Heute war das alles aber dann doch etwas anderes, denn wir waren ja da! Schnell lernten wir die spanischen Schülerinnen kennen und machten unendlich viele Bilder mit den Mädels und tauschten sogar Nummern, Facebook- und Instagram-Namen miteinander aus. Nachdem es geklingelt hatte und die Pause somit um war, gingen wir wieder in „unsere“ Klasse zurück und wurden sofort in einen anderen Klassenraum geschickt.

Die unfassbar goldige Klasse hatte tatsächlich ein unglaublich leckeres Buffet für uns vorbereitet!! Wir aßen Gerichte, die wir noch nie in unserem Leben gesehen haben, spanische Spezialitäten eben. Wir waren so fasziniert von dem Essen, von der Schule und den Menschen, dass wir überhaupt nicht daran dachten, wieder heim zu gehen. Wir kamen auf die Idee auf dem Whiteboard unter Youtube nach spanischen, deutschen und englischen Liedern zu suchen und spielten diese dann ab. Es liefen Lieder von Eminem, Adele, Rihanna und sogar Cro. Die Stimmung war fantastisch! Bei Liedern wie „Hello“ von Adele oder „Love The Way You Lie“ von Eminem und Rihanna, sang wirklich jeder mit: Jungs und Mädels, Deutsch und Spanier. Wir hatten so viel Spaß und verstanden uns untereinander super gut.

Apropos verstehen: Kaum einer aus unserer Schülerzeitungsredaktion konnte Spanisch sprechen und umgekehrt war natürlich auch niemand der deutschen Sprache mächtig, somit waren wir gezwungen auf Englisch und durch Mimik und Gestik miteinander zu kommunizieren. Es war einfach unbeschreiblich amüsant!! Und: Es hat echt geklappt, wir haben uns irgendwie verständigt! So nebenbei war das für die Neunt- und Zehntklässler unserer Redaktion noch eine perfekte Vorbereitung auf die dezentrale Englischprüfung.

Ich werde dieses Schuljahr meinen Abschluss machen und dann die ERS verlassen. Einen Schüleraustausch werde ich also leider nicht wieder erleben können. Doch es ist mir wirklich wichtig, dazu aufzurufen, ein festes Schüleraustauschprogramm aufzubauen. Es fördert den Austausch der Kulturen, da man einen ganz anderen Blick auf das Leben der Menschen gewinnt. Außerdem kommt man gar nicht darum, aktiv eine fremde Spache zu sprechen und sich zur Not auch mit Händen und Füßen zu verständigen. Nie zuvor (und auch danach) habe ich jedenfalls so viel Englisch gesprochen. Auch war ich noch nie so gerne in der Schule wie an diesem Tag in Madrid…

Aber nun überzeugt euch doch lieber selbst: Hier ist unser cooles Ernschtle-TV-Video über unseren Schulbesuch in Madrid!

eva442@web.de

Mittlerweile bin ich seit drei Jahren im Ernschtle, seit Herbst 2014 sogar Chefredakteurin. Wieviel ich in dieser Zeit schon an Erfahrungen gesammelt habe und wie oft ich vor Aufregung wegen eines Interviews oder einer Preisverleihung Nachts nicht schlafen konnte, kann ich hier nicht einmal ansatzweise wiedergeben. Ich liebe diese geniale Schülerzeitung! <3

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