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Aus der Geschichte lernen!

Zu Besuch im KZ Natzweiler-Struthof

Vergangenen Mittwoch, den 29.03.2017, haben sich die beiden 10. und 9. Klassen mit zwei Reisebussen auf den Weg in das 148 Kilometer entfernte Arbeitslager im elsässischen Struthof gemacht.

Als Adolf Hitler 1933 an die Macht kam, ließ er schon bald sogenannte KZs (Konzentrationslager) bauen. Sehr bekannt sind zum Beispiel das in Bayern liegende KZ Dachau oder natürlich das in Auschwitz, wo alleine über eine Million Juden ihr Leben lassen mussten. Doch um ein solches Arbeit- und Konzentrationslager zu besichtigen, muss man gar nicht so weit fahren. So etwas gab es auch in unserer Gegend. Als 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach nahm Hitler nahezu ganz Europa ein, darunter eben auch Frankreich. Auch dort ließ er solche Lager errichten. Eines davon ist das in Natzweiler-Strothof. Es wurde unweit eines großen Steinbruchs gebaut, wo die Häftlinge tagsüber hart arbeiten mussten.

Als wir mit unseren Bussen angekommen waren, sah auf den ersten Blick alles recht normal aus. Es gab in der Nähe der Parkplätze ein Informationszentrum und zudem noch einen tollen Ausblick. Doch wenn man etwas weiter gelaufen, sah man schon den Eingang zum Arbeitslager. Da wurde einem doch etwas anders. Man konnte sich gut vorstellen, wie das früher gewesen sein muss.

Im Arbeitslager Struthof waren politisch Verfolgte und anders Denkende eingesperrt, nur wenige Juden. Insgesamt waren in der kurzen Geschichte dieses Lagers (1942-1945) 52.000 Gefangene. Das 4.5 Hektar große Lager mit seinen acht Wachtürmen und Doppeldrahtzaun war zu damaligen Verhältnissen ein relativ kleines Lager. Bevor wir hinein sind, haben wir uns das Lager von Außen angesehen. Durch den großen, original erhaltenen Haupteingang sind wir dann hineingegangen, jede Klasse mit ihrem jeweiligen Klassenlehrer und nach einer Kontrolle der Taschen. Essen und Trinken ist an solch einem Ort natürlich völlig unpassend. Und dann gibt es ja noch die Gefahr eines Terroranschlags.

Unseren Rundgang über das Gelände starteten wir im Museum des Lagers. In diesem waren Bilder ausgestellt, wie es früher hier aussah oder wie allgemein die Lage im Lager war. Zudem gab es viele original erhaltenen Gegenstände der damaligen Zeit wie zum Beispiel Modelle von Waffen, Häftlingskleidung, ein Modell von einem Bett (in dem man zu dritt geschlafen hat). Das war interessant zu sehen. Besser hätten wir es gefunden, wenn die vielen, interessanten Ausstellungsstücke auch in deutscher Sprache erklärt worden wären.

Weiter ging es zum Appellplatz. Egal zu welcher Uhrzeit, immer konnte der Alarm los gehen. Das hieß für die Häftlinge, dass sie zum Appell antreten mussten. Sie wurden durchgezählt und das sprichwörtlich. Die Gefangenen hatten im Lager ihren Namen abgegeben, sie waren nichts mehr als eine Nummer. Wenn ein Häftling beim Appell gefehlt hat, musste man solange stehen bleiben bis dieser kam – das konnte manchmal bis zu vier Stunden dauern – und harte Strafen waren die Folge (Schläge, Einzelhaft, kein Essen). Am Appellplatz war auch ein komisches abstraktes Kunstwerk, was aber selbst unsere Lehrer nicht deuten konnten. Eine andere Sache musste nicht weiter erklärt werden: Am Platz war nämlich auch ein Galgen, an welchem so mancher Gefangener aufgehängt wurde. Die anderen mussten dabei zusehen – zur Abschreckung!

Als wir einen steilen Abhang hinunter gingen, kamen wir zu den Baracken (Wohnhäusern). Hier schliefen und aßen die Gefangenen. Aber es war auch ein Gefängnis dort. Jeweils drei Gefangene waren in einer der kleinen Zellen untergebracht, obwohl das eigentlich viel zu eng war. Daneben gab es dann noch einen Verbrennungsofen für die Toten und einen Raum voller Urnen. Ein Raum schlimmer als der andere! Doch das Krasseste kam erst noch: In einem Raum wurden Experimente von SS-Ärzten an Gefangenen durchgeführt. Menschenversuche!

Als wir alles gesehen hatten und erst den Berg wieder nach oben und dann durch das irgendwie gespenstische Tor nach draußen gingen, waren wir froh wieder bald nach Hause zu kommen. Keiner von uns konnte es sich vorstellen unter solchen Umständen als Gefangener zu leben.

Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, sich an die Naziverbrechen zu erinnern um zu sehen wie es früher war und damit so etwas nie wieder vorkommt. Wir haben durch diese Ereignisse keinen guten Ruf in der Welt aber trotzdem (oder gerade deswegen!) sollten wir die Augen aufmachen. Solche Menschen, die rechts sind, wissen es nicht besser. Hitler und alle, die ihm geholfen haben, haben Mitschuld am Tod von 60 Millionen Menschen. Diese Menschen sind Opfer eines Mannes geworden, der dumme Menschen gegen Juden und Andersdenkende gehetzt hat. All das nur um sein krankes Weltbild durchzusetzen. Denkt also nach bevor ihr etwas tut und bevor ihr etwas sagt.

 

daniele@z-files.de

Hi, ich bin Daniele. Ich bin 16 Jahre alt und ich bin hier für Spaß und Comedy zuständig. Meine Hobbys sind Menschen zum Lachen zu bringen und vor der Kamera zu schauspielern.

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